In der vergangenen Woche ist eine turbulente Oberliga-Saison 2021/2022, die in einem solchen Ausmaß wohl noch niemand bislang beim HVV erlebt hat, zu Ende gegangen. Ein paar Fakten zur abgelaufenen Spielzeit: 28 eingesetzte Spieler, unzählige Spielabsagen und Verlegungen aufgrund der Corona-Pandemie, ein Trainerwechsel sowie insgesamt 7 Langzeitverletzte, die über mehrere Monate ausgefallen sind. Doch am Ende gilt nur eins: Wir bleiben in der Oberliga!
Doch zunächst einmal der Reihe nach: Bereits in der Saisonvorbereitung hatte die Mannschaft und das Trainerteam eine Hiobsbotschaft zu verkraften: Spielmacher und Kopf der Mannschaft, Merlin Busse, zog sich in einem Vorbereitungsspiel einen Kreuzbandriss zu, sodass für ihn die Runde bereits vor Saisonbeginn gelaufen war.
Rückblick Hinrunde
Dennoch starteten die Vallendarer Löwen Ende September mit einem 21:19-Heimsieg gegen die VTZ Saarpfalz erfolgreich in die Oberliga-Saison, mussten anschließend allerdings 4 Niederlagen in Folge verkraften, bevor das Rheinland-Derby Ende Oktober gegen den TV 05 Mülheim auf dem Programm stand. Das Derby wurde überschattet von der schweren Ellenbogen-Verletzung unseres Linkshänders Leon Krechel, der bei einem Gegenstoß die Kontrolle verlor, gegen die Wand krachte und vom Krankenwagen abgeholt werden musste. Die 24:28-Derbyniederlage rückte dabei in den Hintergrund.
Die darauffolgenden drei Spiele gegen die direkte Konkurrenz (Eckbachtal, Worms und Daun) konnte das Team souverän gewinnen, musste allerdings bereits den nächsten Rückschlag verkraften. Linkshänder Phillip Müller, der erst zum Saisonbeginn sein Handball-Comeback gegeben hatte, erlitt im Auswärtsspiel in Eckbacktal Anfang November bei einer Körpertäuschung einen Kreuzbandriss, wodurch für ihn die Saison gelaufen war.
Durch den deutlichen 38:26-Heimsieg gegen Nieder-Olm kurz vor Weihnachten und den wichtigen Auswärtssieg in Völklingen im Januar, konnte sich der HV Vallendar im Tabellenmittelfeld positionieren und das Nachholspiel gegen Spitzenreiter VTV Mundenheim ohne Druck angehen. Leider musste das Spiel nach gerade einmal drei Minuten abgebrochen werden, da Rückraumspieler Christian Schaub nach einer 1:1-Situation unglücklich auf dem Boden landete und sich den Arm brach. Er wurde umgehend ins Krankenhaus abtransportiert, an Handballspielen war an diesem Abend nicht mehr zu denken. Für die Restsaison standen den Vallendarer Löwen somit nur noch zwei etatmäßige Rückraumspieler zur Verfügung, sodass Linksaußen Kalani Schmidt fortan auf der Spielmacherposition agierte.
Rückblick Rückrunde
Nach einer Durststrecke von nur einem Punkt aus fünf Spielen entschied sich der Vorstand des Vereins zu einem Trainerwechsel. Auf Thomas Bach folgte Veit Waldgenbach, der den Großteil der Mannschaft seit Jahren kennt und in der Vergangenheit bereits Trainer des HVV war. An dieser Stelle möchte sich der Verein noch einmal ausdrücklich bei Thomas Bach für sein Engagement bedanken. Zudem teilte Torwart Björn Boinski den Verantwortlichen des Vereins mit, dass er aufgrund seines Umzugs nach Trier und seiner beruflichen und studienbedingten Belastung fortan nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Coach Waldgenbach erlebte einen Einstieg nach Maß und konnte mit seinem Team Anfang März einen 24:21-Auswärtssieg in Saulheim sowie einen 32:25-Heimsieg gegen Eckbachtal feiern.
Im Rückspiel des Rheinland-Derbys Ende März zeigten die Vallendarer Löwen in Abwesenheit von Leistungsträger Christian Schröder eine schwache erste Halbzeit und sahen sich deutlich in Rückstand. In der zweiten Hälfte kämpfte sich das Team unter lautstarker Unterstützung der Fans zurück ins Spiel und musste sich am Ende nur denkbar knapp mit 20:22 geschlagen geben.
Auch in diesem Spiel mussten die Jungs vom HVV einen herben Rückschlag hinnehmen. Rechtsaußen Christian Offermann verletzte sich unglücklich beim Torwurf, Diagnose: Kreuzbandriss. Des Weiteren meldete sich Linksaußen Max Bauch krankheitsbedingt für den Rest der Saison ab. Nur einen Tag später bot man trotz dieser Rückschläge einen starken Kampf beim späteren Meister VTV Mundenheim, in dem man sich am Ende nur einer knappen 27:25-Niederlage entgegensah.
Aufgrund der unzähligen schweren Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfälle standen im Trainingsbetrieb teilweise nur wenige Spieler zur Verfügung. Veit Waldgenbach füllte den Kader mit Spielern aus der 2. Mannschaft sowie der A-Jugend auf, sodass der Trainings- und Spielbetrieb zumindest weitgehend aufrechterhalten werden konnte.
In den kommenden sechs Spielen musste unser Team aufgrund der personellen Situation und des extrem eng gestrickten Spielplans gleich fünf Niederlagen hinnehmen. Negatives Highlight im Saisonendspurt war die Spielabsage in Bingen. Aufgrund einiger krankheitsbedingter Ausfälle war der HVV personell nicht in der Lage, die Partie zu bestreiten. So musste man die beiden Punkte kampflos an Bingen überlassen.
Am darauffolgenden Spieltag Mitte Mai konnten die Vallendarer Löwen das wichtige Heimspiel gegen die HSG Völklingen knapp mit 22:19 für sich entscheiden, mussten sich einen Tag später beim Auswärtsspiel bei der VTZ Saarpfalz allerdings deutlich geschlagen geben. Bei diesen Spielen machte sich der verletzungsbedingte Ausfall von Leistungsträger Kalani Schmidt durchaus bemerkbar. Zu allem Überfluss brach sich Sven Schleier beim Spiel in Zweibrücken den Daumen, musste sich einer Operation unterziehen und fiel so auch für den Rest der Saison aus.
Aufgrund der Ergebnisse in der Abstiegsrunde der 3. Liga musste bis zum Saisonende um den Klassenerhalt gezittert werden. Doch mit einem deutlichen 30:17-Heimsieg gegen die HSG Kastellaun/Simmern und einem überraschenden, aber völlig verdienten 35:34-Auswärtssieg beim Vizemeister TV Homburg im letzten Saisonspiel, konnten die Vallendarer Löwen sich schlussendlich verdient den Klassenerhalt in der RPS-Oberliga sichern.
Krönen konnten die Vallendarer Löwen die ereignisreiche Saison mit dem Gewinn des Rheinland-Pokals. Im Halbfinale zeigte man dem Landesligisten SV Gerolstein beim 42:21-Auswärtssieg die Grenzen auf, im Finale in heimischer Halle konnte man den Liga-Konkurrenten HSG Kastellan/Simmern deutlich mit 28:17 bezwingen. Durch den Sieg im Rheinland-Pokal ist das Team von Coach Veit Waldgenbach in der kommenden Saison für den DHB-Amateur-Pokal Amateur-Pokal qualifiziert.
Danke
Trotz unzähliger Rückschläge, bitteren Niederlagen und Negativerlebnissen hat sich unser Team nie hängen lassen, immer bis zum Umfallen gekämpft und am Ende den verdienten Klassenerhalt geschafft. An dieser Stelle ein großes Kompliment an die Mannschaft und das gesamte Trainerteam!
Ein weiteres Dankeschön gilt den Spielern der 2. Mannschaft und A-Jugend, die sich in den Dienst des Vereins gestellt haben und es ermöglicht haben, den Trainings- und Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Zudem danken wir den ehemaligen Spielern, die noch einmal für ihren Verein aufgelaufen sind und auf diese Weise für wertvolle Unterstützung gesorgt haben.
Einen maßgeblichen Anteil daran, dass wir unser Ziel Klassenerhalt erreichen konnten, hat unbestritten unser Fanclub „Vallerer Löwen“. Ihr habt uns bei jedem Spiel, egal ob auf dem Mallendarer Berg oder auswärts, sensationell unterstützt und jede Halle zum Beben gebracht. Das ist keineswegs selbstverständlich und in dieser Liga einzigartig. Ein ganz herzliches Dankeschön gilt ganz alleine Euch!
Ein großes Dankeschön an unser Theken-Team, unsere Kassiererin Petra Hanisch, unsere Zeitnehmer und Hallensprecher, unsere Fotografin Lisa Becker, unseren Löwen-Wischer Marco und alle Helfer im Hintergrund, die für eine reibungslose Durchführung der Heimspiele auf dem Mallendarer Berg sorgen.
Schlussendlich möchten wir uns ganz herzlich noch bei allen Partnern, Sponsoren, Mitgliedern, Zuschauern und Löwen-Fans für die treue Unterstützung bedanken und freuen uns bereits jetzt auf die kommende Spielzeit mit Euch.
Wir sind uns sicher: Die neue Saison kann nur besser werden!