Am vergangenen Samstagabend traten die Jungs vom HVV unter keinen guten Vorzeichen beim heimstarken Tabellenführer HSG Rhein-Nahe Bingen an. Kai Lißmann brach sich im Spiel gegen Zweibrücken die Hand und wird einige Wochen fehlen. Zusätzlich fiel Torben Waldgenbach kurzfristig krankheitsbedingt aus und Kapitän Oli Lohner und Torhüter Marcel Schenk fehlten weiterhin verletzungsbedingt. So fehlten wichtige Säulen und besonders im Rückraum hatte Trainer Veit Waldgenbach kaum Alternativen.
In der ansonsten kaum gefüllten Rundsporthalle machte der HVV-Fanclub ordentlich Stimmung und auch auf dem Spielfeld gingen beide Mannschaften von Beginn an viel Tempo. Die Jungs vom HVV hielten gut mit und beide Abwehrreihen bekamen kaum Zugriff. Besonders Christian Schröder übernahm viel Verantwortung und konnte einige Tore erzielen. Nach dem 8:8 durch Fabian Schmitt konnten sich die Gastgeber mit drei Toren in Folge etwas absetzen, sodass Trainer Veit Waldgenbach eine Auszeit nahm, um seiner Mannschaft neue Anweisungen mitzugeben. Besonders den Dreh- und Angelpunkt im Bingener Angriff Vincent Klug, der selbst torgefährlich war und immer wieder gute Entscheidungen traf, bekam die HVV-Deckung zu keiner Zeit in den Griff. Vorne hatten die Jungs vom HVV zusehends Probleme Lösungen gegen die defensive 6:0 der Gastgeber zu finden. Bingen kam nach Ballgewinnen zu vielen schnellen Toren und so stand es zur Halbzeit 17:11.
In Anbetracht des Rückstandes und der personellen Situation eine hohe Hypothek für den zweiten Durchgang. Doch Trainer Veit Waldgenbach sprach seiner Mannschaft Mut zu und behielt sich eine taktische Veränderung für die zweite Halbzeit vor. Nach der Pause gestaltete sich die Begegnung relativ ausgeglichen und die Gastgeber konnten ihre Führung sogar auf 20:13 in der 35. Minute ausbauen. Dann stellte Waldgenbach seine Abwehr um und nahm Spielmacher Vincent Klug in Manndeckung. Im 5 gegen 5 kämpfte man aufopferungsvoll und hatte in Schlussmann Nils Lorenz einen starken Rückhalt, der einige hochprozentige Chancen vereitelte. Im Angriff spielte man fortan sehr clever und kam durch viel Tiefe zu guten Möglichkeiten, die auch effektiv genutzt werden konnten. Es begann eine überragende Aufholjagd bis zum 20:19 in der 47. Minute, in der man kein einziges Gegentor bekam. Folgerichtig nahm der Binger Coach Markus Herberg eine Auszeit und äußerte seinen Frust lautstark. Die Gastgeber kamen nun wieder zu Torerfolgen, doch die unermüdlich kämpfenden Vallendarer Löwen blieben dran. Beim Stand von 25:24 in der 55. Minute nahm Coach Waldgenbach seine letzte Auszeit und gab die Marschroute für die Schlussphase vor.
Anschließend daran sorgte der starke Christian Schröder für den Ausgleich und die Deckung stand hervorragend. Durch einen Doppelschlag von Spielmacher Kalani Schmidt konnte man dann 45 Sekunden vor Schluss sogar beim 25:27 eine Vorentscheidung herbeiführen. Die Gastgeber rannten nochmal an und bekamen einen Siebenmeter in Verbindung mit einer Zeitstrafe für den HVV zugesprochen. Der Siebenmeter fand das Ziel und so mussten die Vallendarer Löwen die letzten 30 Sekunden in Unterzahl agieren. 10 Sekunden vor Schluss leistete man sich einen unglücklichen Ballverlust, der postwendend 3 Sekunden vor dem Ende zum 27:27-Endergebnis führte.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Veit Waldgenbach: „Meine Mannschaft hat heute Charakter gezeigt. Nach dem Rückstand zur Halbzeit haben wir uns mit viel Willen und Kampfgeist zurückgekämpft und so am Ende auch einen Punkt verdient.“
Christian Schröder: „Wir können heute stolz auf unsere Leistung sein. Im ersten Durchgang lief nicht viel für uns und keiner hätte zur Halbzeit noch etwas auf uns gegeben. Wie wir dann aber in der zweiten Halbzeit die Aufholjagd starten ist überragend. Am Ende können wir mit etwas Glück sogar zwei Punkte mitnehmen.“
Am kommenden Samstag, 09.12.2023 empfangen die Jungs vom HVV dann den Tabellenvierzehnten mHSG Friesenheim/Hochdorf 3 um 18 Uhr in der Sporthalle auf dem Mallendarer Berg.
Es spielten für den HVV: Lorenz, Orth (beide im Tor), Schmitt (4), Schaub, Schmidt (7), Stein, Schröder (11), Busse (1), Schüller, Franielczyk (1), Krechel (3), Ramaj, Wheaton.